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Komposition 
dann und wann


dann und wann (2014/15)


Durch ein verwinkeltes Labyrinth mit verschiedenen Türen und Fenstern, zahlreichen Schwellen und Scharnieren tastet sich meine Komposition für Ensemble, mit dem Versuch, eine Erinnerung aufzuspüren, sie festzuhalten und ihr nachzulauschen.
Auf der einen Achse wird einer Spur eines lange verloren geglaubten Klanges nachgegangen, dessen Fragmenten man dann und wann als Fossilien auf dem Weg begegnet. Ein Klang ohne Anfang und Ende, jeglicher Zeitlichkeit entrückt, erinnernd an ein fernes Glockengeläut. Immer wieder unterbrochen, verweht und verwischt durch die Gegenwart. Dieser mäandrierende Fluss stösst auf einer zweiten Spurrinne hie und da auch an Brückenpfeiler: Die einfache Geste einer Welle, eine rohe Naturgewalt, fährt wie ein Luftstoss durch das Ensemble und reisst eben gewobene Zeitnetze wieder auf. Diese Geste gerät wiederum selbst in einen Erinnerungsprozess, dessen Filtersysteme ihren zunächst klaren Umriss mehr und mehr verschwimmen lassen.
So könnte das Stück auch als klingendes Karussell erfahren werden, auf dem dann und wann ein Erinnerungsfetzen vorbeizieht, dessen Betrachtung wir mit verändertem Blick begegnen.


Audio: Ensemble Recherche UA




N° 02





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