Komposition
Wenn Blicke... (Der Basilisk)
„Wenn Blicke töten können“ – ich ersetze den Konjunktiv hier bewusst durch den Indikativ – gäbe in aller Kürze einen Abriss über die Handlung meiner Komposition für gemischtes Ensemble: Ich habe mich darin mit der mythologischen Figur des Basilisken beschäftigt, von seinem Ursprung, über sein Erscheinen und Erscheinungsbild, bis hin zur Wirkung auf seine Umgebung.
Aus der Tiefe eines Brunnenschachtes windet sich ein Wesen ans Tageslicht, um dort unweigerlich auf seine Umwelt zu wirken: Sein Atem verdorrt, seine Berührung vergiftet und am allerschlimmsten ist sein Blick: Sieht man ihm in die Augen, erstarrt man zu Stein. Das einzige Mittel dagegen, so heisst es in alten Sagen, sei der Spiegel, der den tödlichen Blick auf ihn selbst zurückwirft. Dies geschieht in meiner Komposition durch einen Szenenwechsel in historischvertraut anmutendes Gefilde, indem schemenhaft Franz Schuberts Lied der Mignon D321 auftaucht und als lehrende Legende auf die spiegelnde Geheimwaffe verweist.
Besonders die Metapher des Basiliskenblickes und seine ungeheuer grausame Wirkung hat mich kompositorisch interessiert, aber auch die Gestalt, die Oberfläche, der Gang dieser Kreatur – und nicht zuletzt ihr 'gesellschaftlicher Ruf' als das leibhaftig Böse; quasi die doppelte Imagination, einem imaginären Wesen wiederum imaginierend zu begegnen.
Audio: Ensemble Phoenix Basel UA
Wenn Blicke... (Der Basilisk)
Wenn Blicke... (Der Basilisk) (2016/17)
„Wenn Blicke töten können“ – ich ersetze den Konjunktiv hier bewusst durch den Indikativ – gäbe in aller Kürze einen Abriss über die Handlung meiner Komposition für gemischtes Ensemble: Ich habe mich darin mit der mythologischen Figur des Basilisken beschäftigt, von seinem Ursprung, über sein Erscheinen und Erscheinungsbild, bis hin zur Wirkung auf seine Umgebung.
Aus der Tiefe eines Brunnenschachtes windet sich ein Wesen ans Tageslicht, um dort unweigerlich auf seine Umwelt zu wirken: Sein Atem verdorrt, seine Berührung vergiftet und am allerschlimmsten ist sein Blick: Sieht man ihm in die Augen, erstarrt man zu Stein. Das einzige Mittel dagegen, so heisst es in alten Sagen, sei der Spiegel, der den tödlichen Blick auf ihn selbst zurückwirft. Dies geschieht in meiner Komposition durch einen Szenenwechsel in historischvertraut anmutendes Gefilde, indem schemenhaft Franz Schuberts Lied der Mignon D321 auftaucht und als lehrende Legende auf die spiegelnde Geheimwaffe verweist.
Besonders die Metapher des Basiliskenblickes und seine ungeheuer grausame Wirkung hat mich kompositorisch interessiert, aber auch die Gestalt, die Oberfläche, der Gang dieser Kreatur – und nicht zuletzt ihr 'gesellschaftlicher Ruf' als das leibhaftig Böse; quasi die doppelte Imagination, einem imaginären Wesen wiederum imaginierend zu begegnen.
Audio: Ensemble Phoenix Basel UA
N° 02